Im digitalen HamsterraD

Ein Plädoyer für den gesunden Umgang mit Smartphone & Co.

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„Im digitalen Hamsterrad“ – über die Auswirkungen der digitalen Medien auf unseren Alltag, diskutierte Gerald Lembke, Professor für Digitale Medien und angewandtes Medienmanagement an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim, am 15. April mit den Besuchern von „PUNKTSIEBEN. Ausgehend von der unvorstellbaren Menge und Vielfalt an Informationen, die quasi per Knopfdruck verfügbar sind bis hin zu den Möglichkeiten der weltumspannenden Kommunikationsmöglichkeiten, hob Lembke, ein profunder Kenner der digitalen Möglichkeiten, auch die Risiken der digitalen Revolution hervor. So stellte er lapidar fest, dass Smartphones abhängig machen! Dies zeigen nicht zuletzt Studien der Universität Bonn, die anhand einer App zur Messung des Smartphone-Konsums festgestellt hat, dass bei Jugendlichen die Nutzungszeit des Geräts bei inzwischen 7 Stunden am Tag liegt. Anschaulich und mit einer Portion Witz, aber dennoch mit klarem Verweis auf die Konsequenzen exzessiver Smartphone-Nutzung, nämlich einem "digitalen Hamsterrad" und "sozialer Demenz", führte der Referent immer wieder anschauliche Alltagsbeispiele an. Sehr kritisch ging er dabei mit den aus seiner Sicht unreflektierten Bemerkungen mancher in Regierungsverantwortung stehender Politiker zum Thema Digitalisierung um. Diese ignorieren aus seiner Sicht die Risiken für die Menschen. Natürlich sei die Digitalisierung nicht schlecht, aber wie bei anderen komplexen Produkten, die unser Leben vereinfachen sollen, sei die Gebrauchsanweisung wichtig. Doch diese fehle bzw. werde ignoriert. Professor Lembke selbst rät zur Eigeninitiative, so existieren APPs, die das eigene Smartphone während bestimmter Tageszeiten einfach stilllegen – digitales fasten also. Sicher ist, die Digitalisierung wird nach und nach unser Privat- und Berufsleben erfassen und verändern. Wie und ob sie auch uns selbst verändert, dass haben nur wir selbst in der Hand.

TRADITIONELLE VOLKSPARTEIEN VOR DEM AUS?

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Über den teilweise dramatischen Rückgang bei Mitgliederzahlen und Wahlergebnissen der traditionellen Volksparteien diskutierten bei Punktsieben die beiden Abgeordneten Karl Klein (CDU/ Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg) und Prof. Dr. Lars Castellucci (SPD/  Mitglied des deutschen Bundestages) im voll besetzen Gemeindehaus mit Bürgerinnen und Bürgern aller Altersgruppen am 3. Februar 2019.

Kritisch hinterfragt wurden die beiden Abgeordneten dabei auch durch Einwürfe von regionalen Vertreter*innen der anderen im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien. Gemeinsam war beiden Volksvertretern -neben manch selbstkritischem Wort zur eigenen Partei- dabei naturgemäß das Bekenntnis zur ungebrochenen Bedeutung der Volksparteien für die deutsche Demokratie. Dies gerade mit Blick auf abschreckende populistische Beispiele im Ausland und im Kampf gegen den erstarkten Rechtspopulismus in Deutschland.

Inhaltlich zeigten sich dann aber – zum Beispiel bei der Frage nach mehr Elementen direkter Demokratie – durchaus Unterschiede. Auch wenn manche Frage, wie die nach neuen Wegen der Einbindung der jungen Generation in politische Prozesse oder der besseren Vermittlung der Stärken von Demokratie und Sozialstaat in Deutschland- nicht abschließend beantwortet werden konnten, vermittelte dieser Abend wie wichtig und interessant Politik – auch Parteipolitik sein kann.